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NACHTASYL erzählt von Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben: von Arbeitslosen, Falschspielern, Drogen¬süchtigen, Prostituierten, Kleinkriminellen, Alkoholikern und Lebenskünstlern. Aber keiner von diesen Menschen hat auf¬gehört zu träumen, das Elend hinter sich zu lassen, wieder gefragt zu sein auf dem Markt der ungeahnten Möglichkeiten, einmal ganz oben zu stehen und allen Miesmachern die lange Nase zu zeigen oder doch noch den Mann, die Frau fürs Leben zu finden.
Und wenn sie nicht von Morgen träumen, dann träumen sie von gestern: von ihrer großen Vergangenheit, als sie das Sagen hatten und das dicke Geld machten, als sie der berühmte Star waren und von allen gefeiert wurden. Und wer weder von gestern noch von morgen träumt, der glorifiziert sich selbst im Hier und Jetzt. Das kommt einem alles irgendwie bekannt vor.

NACHTASYL erzählt vom Scheitern, von der nie erfüllten Liebe, von Eifersucht, Hass und Tod.

Es ist ein tristes Stück, das betroffen macht. In diesem Stück gibt es niemanden, der wirklich gut ist. Jeder hat eine dunkle Seite, die er entweder offenbart oder gut versteckt. Ich musste zum ersten Mal eine Rolle spielen, die zwar nach außen hin gut wirkte aber nur den eigenen Zweck verfolgte, nur an sich selbst dachte und nur zum Schein für die anderen da war, weil es ihr letztendlich zum Vorteil gereichte.

MAXIM GORKI oder Alexei Peschkow wurde am 28. März 1868 in Nischni Nowgorod geboren. Er stammte aus ärmlichen Verhältnissen und eignete sich als Autodidakt ein umfangreiches Wissen an. Das Drama „Nachtasyl“ schrieb Gorki 1901, es wurde im Moskauer Künstlertheater 1902 uraufgeführt und war eines seiner erfolgreichsten Stücke. Gorki starb am 18. Juni 1936 eines vermutlich natürlichen Todes. Um die Todesursache rankten sich zahlreiche Gerüchte.

Ingrid Salfinger

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