theaterVOGELWEIDE

 

Eine verträumte Grenze, ein versoffener Grenzbeamter, Rauschgiftschmuggel, eine Liebschaft zwischen zwei unterschiedlichen Staatsbürgern und ... ein Menschenschicksal - ausgewiesen. "Hin und Her" von Ödön von Horvath im Jahr 1992.

Ein Mensch - Havlicek genannt - unerwünscht, hüben wie drüben nur
eine Last. Zwar war er seinen Lebtag lang ein redlicher Bürger, doch nun hat er sein Vermögen verloren, Pleite gemacht, sich´s nicht richten können. Er ist einer, für den das Land Y nur eines vorgesehen hatte - Abschub. (Ähnlichkeiten mit realen Abläufen entspringen natürlich ausschließlich der Phantasie des Lesers/Zusehers) . Nur das Land, in das dieser Havlicek abgeschoben werden soll, verweigert die Aufnahme. Havlicek wird zum Wanderer im Niemandsland (in diesem Fall einer Grenzbrücke zwischen dem Land X und dem Land Y) - von einer Grenzstation zur anderen - hin und her. Er wird zum Überbringer von Liebesdepeschen, zum Gesprächspartner für die Grenzbeamten, die mit so einem auch nichts anfangen können, zum Zeugen eines inoffiziellen Zusammentreffens der Regierungschefs der beiden Länder, die auf der Brücke vorhandene Streitigkeiten klären. Und zum Zeugen eines Rauschgiftschmuggels, der dank Havliceks Hilfe verhindert werden kann. Das hilft letztlich mit, dem heimatlosen Ferdinand Havlicek "durch eine außertourliche und außerinstanzliche ministerielle Verfügung" die Grenzen des Landes X zu öffnen.

Einige Zitate:
Grenzbeamter: Gesetz ist Gesetz
Havlicek: Aber solche Gesetze sind doch unmenschlich.
Grenzbeamter: Im allgemeinen Staatengetriebe wird gar oft ein persönliches Schicksal zerrieben.
Grenzbeamter: Was ist ein Genie?
Ein genialer Mensch.
Und was ist ein Mensch? Ein Nichts.
Also was ist ein Genie? Ein Garnichts!

Peter Knasmüller

seitenanfang
theaterVOGELWEIDE
Johann-Strauß-Straße 20
4600 Wels