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Und wieder ein Horváth! 2007 bereits unser vierter Ödön von (nach „Kasimir und Karoline“, „Hin und Her“ und „Geschichten aus dem Wiener Wald“). 75 Jahre nach dem Entstehen, eine Geschichte die immer wieder aktuell ist. Ein richtiger Horváth eben.

Glaube, Liebe, Hoffnung geht auf einen Gerichtsfall zurück, auf den der Münchner Lokalreporter Lukas Kristel Horváth aufmerksam machte. Er wollte die bürokratische und verantwortungslose Anwendung von kleinen Paragraphen aufzeigen und die (un)menschliche Anteils- und Rücksichtslosigkeit die sich hinter Gesetzen und gesellschaftlichen Normen oft versteckt. Alfons: „Zuerst kommt die Pflicht und dann kommt noch Ewigkeiten nichts! Radikal nichts!“

Eine junge Frau, Elisabeth, wird in Zeiten von Rezession und Arbeitslosigkeit wegen geringer Vergehen straffällig. Trotzdem ist sie hoffnungsfroh und entschlossen ihr Glück zu machen und sich eine Existenz aufzubauen. Sie lernt den Polizisten Alfons kennen und verliebt sich in ihn, verschweigt ihm aber ihre Gefängnisstrafe. Irgendwann fliegt alles auf und Alfons verlässt sie, weil ihm seine Karriere wichtiger ist als Elisabeth. Verlassen vom Glauben an eine gute Wendung, der Liebe in ihrem Leben und der Hoffnung auf eine Zukunft, stirbt sie.

Wir hatten viele interessante Proben in denen wir den Figuren näher zu kommen versuchten. In denen wir entdeckten, wie die Charakterzüge der einzelnen Personen sind. Und am Ende waren wir mit unserem Spiel auch sehr zufrieden.

Trotzdem hatte ich auch manchmal das ungute Gefühl das mir manches bekannt vorkam. Das Wegschauen, das „es sich zu leicht machen“, das verstecken hinter Pflicht und Gesetz und Ordnung. Das viel zu wenig den Menschen sehen mit seinem Glauben, seiner Liebe und seinen Hoffnungen.

Horváth: „Man wirft mir vor ich sei zu derb, ekelhaft, zu unheimlich, zu zynisch und was es dergleichen noch an soliden, gediegenen Eigenschaften gibt- und man übersieht dabei, dass ich doch kein anderes Bestreben habe, als die Welt zu schildern, wie sie halt leider ist.“

Horst Mörtelbauer

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