theaterVOGELWEIDE

 

Abdera, eine kleine Stadt im alten Griechenland wird aus ihrer in der Hitze dahindösenden Beschaulichkeit gerissen. Der Grund: Unklarheiten um den Schatten eines Esels. 1996 holte das Theater Vogelweide Abdera auf die Bühne.

Darf der Mieter des Esels im Schatten des Tieres rasten oder nicht?
Eine kleine Verschnaufpause schaukelt sich zur politischen Machtprobe zwischen dem einfachen Volk und der gebildeten Oberschicht auf, wobei jeder sein eigenes Süppchen kochen will.
Das Ergebnis lesen wir tagtäglich in der Zeitung. Doch nie so humorvoll wie in der Variante von Friedrich Dürrenmatts. "Der Prozess um des Esels Schatten", der an sich als Hörspiel geschrieben wurde. Lust am Experimentieren veranlasste das Theater Vogelweide die scheinbare Absurdität optisch umzusetzen.
Wie oft in unserem Alltag stehen wir vor solchen oder ähnlichen Situationen? Wir ergreifen Partei, versuchen unsere Meinung durchzusetzen, und schon gibt es Konflikte. Anstatt Lösungen für einen gemeinsamen Kompromiss zu suchen, ufern die Standpunkte aus. In der Gesellschaft und in unseren Familien wird es immer komplizierter, miteinander friedlich umzugehen. Wahrscheinlich ist das eine Kunst, die gelernt und geübt werden müßte! Um welchen Schatten kämpfen Sie, kämpfen wir?

Friedrich Haslinger

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